VPS & die Selbsthalteschaltung

Grundlagen der Verbindungsprogrammierte Steuerung (VPS) – von der klassischen Verdrahtung bis zur SPS-Logik.

Was ist VPS?
Die Verbindungsprogrammierte Steuerung (VPS) ist die klassische Art, Steuerungsaufgaben mit Relais, Schützen und Tastern zu lösen. Sie ist die Grundlage für das Verständnis moderner SPS-Programmierung, da viele Prinzipien (wie die Selbsthaltung) dort softwareseitig nachgebildet werden.

Die Selbsthalteschaltung: Die wichtigste Grundschaltung

Die Selbsthalteschaltung ist die elementarste Schaltung in der VPS, um z.B. einen Motor mit einem Taster einzuschalten, sodass er an bleibt, und mit einem zweiten Taster wieder auszuschalten.

Aufbau und Funktion

  • Schließer-Taster (S1): Startet den Motor (Ein-Taster).
  • Öffner-Taster (S0): Stoppt den Motor (Aus-Taster).
  • Schütz (K1): Schaltet den Motor und besitzt einen Hilfskontakt.

Ablauf:

  1. Drücken von S1 zieht das Schütz K1 an.
  2. K1 schließt seinen Arbeitskontakt (Motor läuft) und einen Hilfskontakt.
  3. Der Hilfskontakt liegt parallel zu S1 – lässt man S1 los, hält sich das Schütz selbst.
  4. Drücken von S0 unterbricht den Stromkreis, das Schütz fällt ab, der Motor stoppt.
S0 S1 K1 K1 M N L
Diese Logik ist die Grundlage für das Verständnis von SPS-Programmen, da sie dort softwareseitig nachgebildet wird.

Vergleich: VPS vs. SPS

VPS (klassisch) SPS (modern)
Aufbau Verdrahtung mit Relais, Schützen, Tastern Software-Logik, programmiert (z.B. FUP, KOP)
Änderungen Nur durch Umverdrahten Durch Programmänderung
Flexibilität Gering Sehr hoch
Fehlersuche Mit Messgerät an der Verdrahtung Mit Software-Tools und Diagnose
Praxistipp: Zeichne dir die Selbsthalteschaltung immer als Stromlaufplan auf – das hilft beim Verständnis und bei der Fehlersuche!